Vita
Rainer Wieczorek, Jahrgang 1956, »Künstler – Soziologe – DADAsoph«. Ein kritischer deutscher Patriot, der hier sehr oft schlechte Laune hat. Europa liebend und an die Welt denkend. Eine Menschheit ist mir wichtig.
- »1956 war ein großes Jahr. Rainer kam auf die Welt. Seine Mutter drückte, beglückt über ihren prächtigen Jungen, so sehr, dass ein kräftiges »DADA« zwischen ihren gespreizten Schenkeln aus dem Urloch des Fleisches quäkte.« (Schädelwaldt, 1998).
- 1962 – 1971 Grund- und Hauptschule. Diese Schulzeit erweckt noch heute »Wutausbrüche« in mir und hat prägende Erinnerung. Im geliebten Ruhrgebiet.
- 1964 – 1981 erste künstlerische Versuche und Zeit der Selbstfindung. Irgendwann wurde die Angst weggelegt.
- 1971 – 1973 Lehrzeit als Schaufenstergestalter bei Hertie in Dinslaken. Man schimpfte mich Gammler und der Hippie amüsierte sich über die betriebsamen, geraden frisierten Scheitel. Herrliche Jugendzeit.
- Ende 1973 bin ich nach Berlin gegangen und wurde hier Jungarbeiter. Ich habe die Stadt mit aufgebaut. Am Flughafen Tegel schauen sie sich das gelbe Mobiliar an und denken an mich. Ein paar Mauern wurden eingerissen im Wedding und da malen sie heute in hübschen Ateliers. Leitplanken kilometerlang an trostloser Stadtautobahn entlang. Wo überall mein geschnittener Eternit verbaut wurde weiß ich gar nicht.
- 1974 – 2003 Freischaffender Künstler mit Broterwerb. Als Arbeiter in Industrie und Handwerk hat sich eine intuitive Materiallogik und Imagination eingestellt. Berufliche Tätigkeit in Handwerk, Industrie, Forschung, Sozialbereich und Bildung.
- 1977 – 1982 Abendlehrgang zum Realschulabschluss im Anschluss ein Abendgymnasiums für Berufstätige bis zum Abitur.
- 1982 – 1986 Die HDK Berlin bescheinigte mir zehnfach meine Talentlosigkeit. Ich nenne das Ausbildungsverweigerung. Grundsatzerkenntnis: die Universitäten der Künste, sollen das Erlernen können zur Kunst, als Zugangsvoraussetzung zum Studium annehmen. Eine Forderung des »Streikposten«. Künstler macht das Leben.
- 1982 – 1990 Studium der Soziologie und am 15.02.1991 graduiert zum Diplom-Soziologen.
- Seit dem Jahr 2003 bleiben meine Lohnsteuerkarten leer, denn jetzt bin ich ein selbstständiger freischaffender Künstler. Nun gut, das Geld fließt unregelmäßig, dafür geh ich Spazieren wann ich will und zeichne auch schon mal im Bett mit ausgiebigem Kaffeegenuss. Die sich enthumanisierende Berufswelt wird ohnehin immer unerträglicher. Gehetzte Lohnsklaven – fangt an euch zu wehren. Die Renditegier macht euch kaputt. Ich empfehle der Welt – ein Tag nichts tun und für drei Tage all sein Geld außerhalb einer Bank zu parken.