Aktion Z
Zeichnen wie atmen, zeichnen wie Fließendes. Auch Denken hat etwas Fließendes. Ein zeichnerisches Denken ist anders als ein Denken in Begriffen. Die Zeichnung als Ursprung des Wortes, Worte als Vorraussetzung begrifflichen Denkens, Zeichnung als Erweiterung von Sprache. Zeichnen als Bewusstseinsforschung. Ein zeichnerisches Denken vollzieht sich in Linien, Punkten, Formen, Flächen, Farben, Kontrasten. Dann ist da noch ein Rhythmus, deine Musik, die sich einfärbenden Gefühle, deine Geschwindigkeit, dein freies Denken. Ich kommuniziere mit den zeichnerischen Welten eines Klee, Picasso oder Beuys, die für mich nicht abgeschlossen sind. Ich gehe hier hinein spazieren, wandern, forschen, erobern, verwerfen. Diese Welten sind mir vertraut und auch die vieler anderer Kollegen. Aus dieser Vertrautheit zeichne ich meine eigene Welt. Ich bin ein sich selbst behauptendes Individuum, das euch immer wieder das »Unbekannte« zeigen will. Das »Unbekannte« und das sich behauptende Individuum halte ich für die beiden wichtigsten und prägenden Aussagen für die Kunst der Moderne.
Ich kann schnell zeichnen und ich liebe das schnelle Zeichnen und somit kann ich das Zeichnen zur Aktionsform erheben. Zeichenaktionen sind Bestandteil meiner Arbeit. Ich bin kein realistischer Zeichner, aber ich mache zeichnerische Aussagen zur Realität.